Kopfschmerzen durch Zähneknirschen: Behandlungsmöglichkeiten
Viele werden das unangenehme Gefühl kennen, wenn der Kiefer bereits nach dem Aufwachen schmerzt. Häufig ist dies auf nächtliches Zähneknirschen bzw. Aufeinanderpressen der Zahnreihen zurückzuführen. Viele Betroffene wissen nichts von ihrem nächtlichen Zähneknirschen, denn tagsüber tritt dieses Verhalten nur selten auf. Als Folge können Verspannungen im Kiefer, eine Abrasion (“Abnutzung”) der Zähne sowie Spannungs- und Kopfschmerzen auftreten. Wie das nächtliche Zähneknirschen entsteht, welche Symptome auftreten können, welche Behandlungsmöglichkeiten es für Kopfschmerzen durch Zähneknirschen gibt, hat die Praxis Dr. Jürgen Pink | Kollegen für Sie zusammengefasst.
Häufigkeit von Zähneknirschen
Laut Bundeszahnärztekammer knirscht etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland mit den Zähnen oder presst die Zahnreihen fest aufeinander. Bei den meisten beginnt der „Bruxismus“, so der Fachbegriff für diese immer häufiger auftretende Funktionsstörung in einem Alter zwischen 30 und 45 Jahren. In seltenen Fällen kann Zähneknirschen jedoch auch bereits im Kleinkindalter auftreten.
Kopfschmerzen durch Zähneknirschen: Bruxismus
Bruxismus beschreibt verschiedene Zahnbewegungen wie beispielsweise Knirschen, Pressen oder auch das Klappern mit den Zähnen. Bei einigen Betroffenen findet die Bewegung der Zähne nur tagsüber statt, bei anderen wiederum ausschließlich nachts und bei wieder anderen arbeiten die Zähne ganztags. Gerade bei nächtlichem Zähneknirschen können die Resultate eine starke Abrasion der Zähne sowie starke Verspannungen der Kau-, Kiefer und Gesichtsmuskulatur sein. In der Folge kann es zu Kopfschmerzen kommen, die häufig in Schläfen und Stirn ausstrahlen.
Erste Anzeichen, die auf nächtliches Aufeinanderpressen der Zahnreihen und Knirschen hindeuten, sind fehlende Eckzahnspitzen im Oberkiefer, deutlich abgeschliffene Zähne, Risse im Zahnschmelz, schmerzende Gesichtsmuskulatur nach dem Aufwachen sowie eine verspannte Nacken- und Schultermuskulatur.
Als Ursache für das Pressen und Knirschen gelten Stress sowie psychische Belastungen, die während des Schlafs verarbeitet werden, sowie fehlerhaftes, nicht passgenaues Aufeinanderbeißen der Zähne. In diesem Fall spricht man von einer gestörten Okklusion der Zähne, also einem falschen Biss.
Behandlung: Funktionsanalyse und Schienentherapie in der Zahnarztpraxis
Werden erste Anzeichen für Zähneknirschen, wie etwa Kopfschmerzen wahrgenommen, sollte dieser Verdacht bei einer zahnärztlichen Untersuchung abgeklärt werden. Dafür wird die Kaufunktion mittels Funktionsanalyse untersucht. Hierfür wird in einem ersten Schritt jeweils Zahnabdrücke vom Ober- bzw. Unterkiefer genommen. Anschließend wird das Kausystem vermessen. Auch wird der Kau-Ablauf sowie die Bewegung von Ober- und Unterkiefer dokumentiert und die Funktion des Kaumuskels beobachtet. Manchmal liegt starkem Zähneknirschen schon eine CMD (= Cranio Mandibuläre Dysfunktion) zugrunde. Also ein Missverhältnis zwischen Schädel (=Cranio) und Unterkiefer (=Mandibula).
Mit diesen Ergebnissen kann die Zahnarztpraxis Dr. Jürgen Pink | Kollegen feststellen, ob das nächtliche Zähneknirschen mit einer gestörten Okklusion zusammenhängt und diese beheben.
Eine hervorragende Behandlungsoption stellt eine individuell angepasste Entlastungs-Schiene aus Kunststoff dar. Diese Schiene wird nachts getragen und schützt die Zähne so vor weiteren Schäden und entlastet die Kaumuskulatur. Diese Kunststoffschiene wird bei uns in einem Zahntechnikmeister-Labor individuell auf Ihren Kiefer angepasst, korrigiert den Biss und lindert Schmerzen.
Zentraler Bestandteil der Bruxismus-Therapie ist zudem das Erlernen von Entspannungstechniken, um Stress abzubauen. Denn wer einmal mit dem Knirschen oder Pressen anfängt, tut dies meist immer wieder. Häufig gar unbewusst als Reaktion auf Stressphasen. Daher sollte in besonders stressigen Phasen prophylaktisch die Aufbiss-Schiene getragen und nach der eigentlichen Behandlung mit dem Entspannungstraining weitergemacht werden.